[262] Fides (lat.), 1) Treue, Pflichtmäßigkeit, Glaubwürdigkeit; so F. conjugalis, eheliche Treue; F. graeca, griechische Treue, sprichwörtlich für Wortbrüchigkeit, weil unter den Griechen, bes. den Thessaliern u. Lokrern, auch den Lacedämoniern, der Meineid sehr gemein war. Allegorisch wird die F. dargestellt mit verschlungenen Händen, daneben Turteltauben, Ähren u. Mohnhäupter; sie hatte seit Numa einen Tempel in Rom; 2) Glaube; F. bona, s. Bona fides; F. carbonaria, Köhlerglaube; F. publica, öffentlicher Glaube, das Vertrauen, welches Einzelne, od. Gerichte, Collegien, vermöge ihrer Anstellung u. Bestimmung durch den Staat genießen u. in gewissen Fällen in Anspruch nehmen können.
Brockhaus-1911: Graeca fides · Mala fides · Bona fides · Fides
DamenConvLex-1834: Fides (Mythologie)
Heiligenlexikon-1858: Fides, SS. (2) · Fides, SS. (1) · Fides, S. (3)
Herder-1854: Mala fides · Fides · Bona fides
Meyers-1905: Fides etiam hosti servanda est · Immŏta fides · Bona fides · Fides
Pierer-1857: Graeca fides · Plenarĭa fides · Bona fides · Fides [2]