Fides [1]

[262] Fides (lat.), 1) Treue, Pflichtmäßigkeit, Glaubwürdigkeit; so F. conjugalis, eheliche Treue; F. graeca, griechische Treue, sprichwörtlich für Wortbrüchigkeit, weil unter den Griechen, bes. den Thessaliern u. Lokrern, auch den Lacedämoniern, der Meineid sehr gemein war. Allegorisch wird die F. dargestellt mit verschlungenen Händen, daneben Turteltauben, Ähren u. Mohnhäupter; sie hatte seit Numa einen Tempel in Rom; 2) Glaube; F. bona, s. Bona fides; F. carbonaria, Köhlerglaube; F. publica, öffentlicher Glaube, das Vertrauen, welches Einzelne, od. Gerichte, Collegien, vermöge ihrer Anstellung u. Bestimmung durch den Staat genießen u. in gewissen Fällen in Anspruch nehmen können.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 262.
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