[286] Finnen, 1) (Vari, Med.), bes. an Stirn u. Nase, zuweilen auch im ganzen Gesicht entstehende, kleine, harte, an sich unschmerzhafte Knoten, die ohne Eiterung verschwinden, nur bisweilen sich entzünden, aufbrechen u. eiterartige, wässerige Feuchtigkeit von sich geben. Die Disposition dazuist entweder angeboren, od. durch Völlerei od. sonst unordentliche Lebensart erworben; oft erscheinen sie auch ohne diese Ursachen zur Zeit der sich entwickelnden Pubertät. 2) (Perlkrankheit, Hirsesucht), Wurmleiden der Schweine, bildet sich vorzugsweise im Zellgewebe des Fleisches u. läßt sich sehr schwer vor dem Tode sicher bestimmen. Die F. sind eine Art von Blasenwürmern; man findet sie bei frisch geschlachteten sinnigen Schweinen noch lebend, oft werden sie jedoch auch erst während des Kochens des Schweinefleisches auf der Fleischbrühe sichtbar. Außer im Zellgewebe u. den Muskelschichten findet man die F. def. in der Rückengegend, an Schultern u. Schenkeln, in der Weichen- u. Schamgegend, unter der Zunge, im Herzen u. zwischen den Hirnlappen. Ist das Schwein sehr sinnig, so tritt ein krankhafter Zustand ein, der fauliges Zehrsieber herbeiführt; am meisten leiden von den F. Schweine mittleren Alters, die in dem Stalle gehalten werden; häufig sind sie Folge einer frühen, oft erblichen Krankheit; der Genuß sinnigen Fleisches schadet nicht, doch eignet sich solches Fleisch nicht zur Aufbewahrung; 3) beim Rindvieh Knötchen auf der Zunge u. am Zahnfleisch, die später zu schwarzen Blasen u. von fauligem Geruch werden; Mittel dagegen: Salz in dem Futter. Die Krankheit kann tödtlich werden; auch scheint sie ansteckend zu sein. Der Genuß des Fleisches solcher Thiere ist verdächtig.
Herder-1854: Finnen [2] · Finnen [1]
Pierer-1857: Finnen [3] · Finnen [2]