Hiskīas

[413] Hiskīas (Ezechia), Sohn des Königs Abas, folgte 25 Jahr alt, 725 (728) v. Chr., seinem Vater auf dem Throne des Reiches Juda; er war bestrebt, den durch den Götzendienst u. die Unterwerfung unter die Assyrier tief gesunkenen Staat wieder zu heben. In erster Beziehung ließ er den Tempel reinigen, den Jehovahdienst erneuern, nach Abhaltung einer großen allgemeinen Passahfeier alle Götzenaltäre in Stadt u. Land zerstören u. gab Verordnungen, wodurch der Unterhalt der Priester u. Leviten gesichert wurde. In politischer Hinsicht suchte er sein Land von dem Joche Assyriens zu befreien u. schloß deshalb ein Bündniß mit den Königen von Ägypten; als deshalb der König Sanherib von Assyrien gegen den abfälligen H. mit Heeresmacht zog, unterwarf sich ihm H. von Neuem u. erhielt gegen Zahlung von 300 Pfund Silber u. 30 Pfund Gold Zusage der Verzeihung; gleichwohl rückte Sanherib, nachdem er das Geld empfangen hatte, vor Jerusalem u. belagerte die Stadt, mußte aber in Folge einer in seinem Heere ausgebrochenen Seuche wieder abziehn. In demselben Jahre fiel auch H. in eine tödtliche Krankheit, von der er durch den Propheten Jesaias geheilt wurde, nachdem der Zeiger der Sonnenuhr 10 Grad zurückgegangen war. Er besiegte später noch die Philister u. schaffte seinem Lande Ruhe vor den benachbarten Völkern; befestigte die Städte, sammelte wieder einen großen Schatz, zeigte reges Interesse für die alte heilige Nationalliteratur u. sorgte für den Gebrauch der Psalmen beim Gottesdienst. Er st. 696 (699) v. Chr. u. gilt für einen der besten Könige in Juda.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 413.
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