[524] Hoogstraaten, 1) Jacob van H., geb. um 1454 in Hoogstraaten, studirte in Köln, wurde Dominicaner u. Prior des Ordensconventes u. Professor der Theologie in Köln. Er zeichnete sich besonders durch seinen Eifer gegen die von Reuchlin u. Erasmus geförderte humanistische u. wissenschaftliche Richtung aus, weshalb er auch zum Inquisitor in Löwen ernannt wurde; er forderte 1513 Reuchlin vor seinen Richterstuhl in Mainz u. hatte bereits dessen Verdammung bewirkt, als seinen Anmaßungen gegen einen, in seine Provinz nicht Gehörigen ein Damm gesetzt u. er selbst, da er vor dem vom Papst gesetzten Schiedsrichter in Speier nicht erschien, 1514 zum Stillschweigen verurtheilt wurde. Dennoch unterließ er sein Wüthen gegen Reuchlin nicht, u. selbst der Papst, der ihn 1514 nach Rom citirte, konnte bei dem großen Einfluß, welchen sich H. dort durch Silv. Prierias erworben hatte, nicht davon abbringen. Inzwischen hatte sich H. auch gegen Luther u. die Reformation erhoben u. rieth kürzesten Wegs Luthern zu verbrennen, damit die Ruhe der Kirche nicht gestört werde, wogegen Luther ihm sehr derb antwortete. H. st. 21. Jan. 1527 in Köln. In den Epistolae virorum obscurorum wird er hart gegeißelt u. von Hermann von Nunuar die Pestis Germaniae genannt. Seine Schriften erschienen Köln 1526. 2) David van H., geb. 1658 in Rotterdam, eigentlich Arzt, war Tonrector in Amsterdam u. st. 1724; er gab heraus den Phädrus, Nepos, Terentius u.a. u. schr.: Nieuw-Woordenboeck der Nederlandsche en Latijnsche Taal, Amst. 1704; Groot allg. hist. geogr. geneal. en ordeelkundig Woordenboeck, ebd. 1733, 8 Bde., Fol. 3) Dijrk van H., geb. 1595, erst Kupferstecher, dann Historienmaler, st. 1640 in Dortrecht. 4) Samuel, genannt der Batavier, Sohn des Vorigen, geb. 1627 in Dortrecht, Geschichts-, Blumen- u. Stilllebenmaler, st. 1678; er schr. Über die Malerei. 5) Jan, Bruder des Vorigen, Historienmaler, st. 1654 in Wien.
Pierer-1857: Hoogstraaten [1]