Jagdnetze

[707] Jagdnetze (Garne), alle zum Zurückschrecken od. Fang von Wild od. Vögeln bestimmten Netze. Sie werden je nach ihren Zwecken aus stärkeren od. schwächeren Bindfaden od. Schnuren geknüpft, u. sind entweder spiegelig, so daß die Maschen Quadrate bilden, od. so, daß sie verschobene Rauten, Dreiecke u. andere Figuren bilden; der Sack am Netze, in welchem sich das Wildpret verwickelt, heißt Beutel. Hohe Netze heißen die 40–50 Ellen langen, 12–15 Ellen hohen Netze zum Fang der Schnepfen, Rebhühner u. anderer großer Vögel gebrauchten; sie werden an hohen Stangen sehr busenreich da aufgestellt, wo diese Vögel ihren Strich haben. Lichtes Zeug, bes. die zu Scheuchen u. Fangen des vierfüßigen Wildes bestimmten Netze; erstere (Prallnetze) werden straff angezogen, sind 200 Schritt lang u. 9 Fuß hoch; letztere (Fangnetze) sind etwas busenreicher, so daß sich das Wild in ihnen verwickelt u. niederfällt. Nach dem Wilde unterscheidet man von erster Art Hirsch-, Saunetze, 9–10 Fuß hoch, Reh- u. Hasennetze, 6 Fuß hoch, u. Kaninchennetze (Flachgarne) nur 3–4 Fuß hoch. Die Prallnetze werden gerade, spiegelig, die Fangnetze mit verschobenen Rauten gestrickt. Sie werden auf ähnliche Weise befestigt als die Jagdtücher, s.d.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 707.
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