Schnepf

[354] Schnepf (Sunipes), Erhard, geb. 1. Novbr. 1495 in Heilbronn, studirte in Erfurt u. Heidelberg erst Jurisprudenz, dann Theologie, wendete sich der Reformation zu, wurde erst Pfarrer in Weinsberg, dann in Guttenberg im Craichgau u. seit 1523 in Wimpfen; nachdem er 1525 das Syngramma Suevicum unterschrieben hatte, berief ihn der Graf Philipp von Nassau nach Weilburg, um daselbst die Reformation einzuführen; 1528 ging er als Professor der Theologie nach Marburg u. wurde dann Generalsuperintendent in Württemberg, wo er mit Bleurer als Reformator thätig war u. sich an allen Conventen bis 1544 derheiligte; er nahm hierauf eine Professur in Tübingen an, wo er die streng lutherische Richtung vertrat; weil er das Interim nicht annehmen wollte, verließ er 1548 Tübingen u. wurde 1549 Lehrer der Hebräischen Sprache in Jena, dann auch Superintendent u. 1554 Mitglied der Commission zur Abhaltung der Kirchenvisitation in den Ernestinischen Landen; er st. 1. Novbr. 1558. Ledensbeschreibung von J. Rosa, Lpz. 1562.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 354.
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