Ketelhodt

[446] Ketelhodt, eine alte stiftsmäßige u. freiherrliche Familie, welche sich ehedem Kesselhuth nannte; sie stammt ursprünglich aus dem zwischen der Elbe u. Spree gelegenen Gaue Nesen u. verzweigte sich von da nach Westfalen, Mecklenburg. Hannover, nach dem Rhein, Sachsen, der Grafschaft Mansfeld u. nach Schwarzburg-Rudolstadt. Der älteste Ahn, Vredebar K., lebte um 1069, dessen drei Söhne Gerhard, Georg u. Nicolaus nach der Reihe die Obersächsische, Niedersächsische u. Oberrheinische Linie gründeten; von denselben blüht nur noch die Niedersächsische Linie fort: sie erhielt durch die Verheirathung eines ihrer Mitglieder, des Freiherrn Karl Ulrich (st. 1832) mit der Ganerbtochter Elisabeth geb. v. Humbracht 1798 Aufnahme unter die altadelige Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Frankfurt a. M., u. ihr derzeitiger Chef ist: 1) Freiherr Gustav, Sohn des 1832 verstorbenen Karl Ulrichs, geb. 1799, Herr auf Hermannsfelden u. Stedtlingen, ist fürstlich schwarzburg-rudolstädtischer Geheimer Kammerrath u. Erbschenk der gefürsteten Grafschaft Henneberg, u. mit Thekla geb. o. Berenhorst vermählt; er hat keine Söhne; sein Cousin 2) Eduard, Sohn des 1822 verstorbenen schwarzburg-rudolstädtischen Oberstallmeisters Freiherrn Leopold, geb. 1803, ist Subsenior der Familie, Herr auf Hermannsgrün, Mitbelehnter der gefürsteten Grafschaft Henneberg, Herrmannsfelden u. Stedtlingen, mecklenburg-schwerinischer Kammerherr u. seit 1855 mit Friederike geb. Gräfin Taube vermählt. Vgl. Schmid, Historisch-genealogischer Stammbaum des Geschlechts K. (1069–1769); Eduard von K., Urkunden u. historische Nachrichten der Freiherrlich von Ketelhodtischen Familie, Schwerin u. Dresden 1855.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 446.
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