Kremsier

[792] Kremsier, Stadt in der Hanna, einer fruchtbaren Ebene im Kreise Olmütz in Mähren, an der March; mit Kettenbrücke, 3 Kirchen, Schloß mit Sommersitz des Fürsterzbischofs von Olmütz, Bildergallerie, Münzsammlung, Bibliothek u. Park; Mineralogisches u. Physikalisches Cabinet, Collegiatstift, Piaristencollegium mit Gymnasium u. Hauptschule, Militärerziehungshaus, Kloster der Barmherzigen Schwestern (seit 1845); 5350 Ew. – Im Jahr 1131 wurde K. der Sitz des Bisthums; 1422 von den Hussiten besetzt aber von dem Bischof Johann befreit, doch 1432 nochmals genommen u. verwüstet; 1643 wurde K. von Torstenson mit Sturm genommen u. niedergebrannt. Der erzbischöfliche Palast, 1690 vom Fürstbischof Karl erbaut u. nach dem Brande von 1752 von Leopold Friedrich erneuert, wurde 1848 das Sitzungslocal für den von Wien hierher verlegten Reichstag, der am 15. Novbr. eröffnet u. am 7. März 1849 geschlossen wurde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 792.
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