Krodo

[832] Krodo, angeblich Gott der Sachsen (nach And. der hier eingewanderten Slawen), soll bei Goslar auf der Harzburg auf einem Waldberge, dargestellt als Greis barhaupt u. barfuß auf den scharfen Flossen eines Barsches stehend, in der Linken ein Rad, in der Rechten ein Gefäß mit Blumen u. Früchten haltend u. mit einer weißen Binde umgürtet, verehrt worden sein. Im Kriege Karls des Großen gegen die Sachsen wurde das Bild zerstört u. an der Stelle, wo sein Altar gestanden hätte, soll die Harzburg (s.d.) bei Goslar erbaut worden sein, u. noch jetzt zeigt man in Goslar den sogenannten Krodoaltar, einen metallenen, von vier Figuren getragenen Kasten, welcher indeß nach den neuesten Untersuchungen nicht heidnischen Ursprungs, sondern der Meßaltar der 1366 aufgehobenen, vormals mit dem Kaiserhause verbundenen Kapelle sein soll. Er stand früher in der Stephanskirche, jetzt aber in der Domkapelle. Vgl. Heineccius, De antiquo Goslariae statu et Crodone, u. die Antiq. Goslar., 1707; Delius, Über den vermeinten Götzen K., Halberst. 1827.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 832.
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