Lactantĭus

[4] Lactantĭus, 1) Lucius Cölius (Cäcilius), L. Firmianus, lateinischer Kirchenvater, aus Firmium in Italien od. aus Afrika, stammte von heidnischen Eltern u. ging später zum Christenthum über, war Schüler des Rhetors Arnobius, unter Diocletian u. Constantin dem Großen Lehrer der Rhetorik in Nikomedien, später in Gallien Lehrer des Crispus, des Sohnes Constantins, u. st. um 530 angeblich in Trier. Seine Schriften sind sämmtlich apologetisch u. in gutem Latein geschrieben (daher er der Christliche Cicero genannt wird); Hauptschrift: Institutiones divinae libri VII. (herausgegeben von Davisius, Cambr. 1718); Auszug daraus von ihm selbst (herausgegeben von Pfaff, Par. 1712); ein Anhang dazu ist die Schrift: De ira Dei; außerdem De opificio Dei; De mortibus persecutorum (herausgegeben von St. Baluze, Par. 1679); ein Gedicht Phoenix; Opera, zuerst Subiaco, 1465, Fol. (das erste mit Datum in Italien gedruckte Buch), Rom 1470 f.; von Bünemann, Lpz. 1739; von le Brun, Par. 1748; von Walch, Lpz. 1715; von Heumann, Gött. 1736; von Xapher, Rom 1756; von Dower, Cambr. 1718; von Fritzsche in Gersdorf's Bibliotheca patr. Lat., Lpz. 1842 ff.; von Migne, Par. 1844; vgl. Spyker, De pretio institutionum Lactantii statuendo, Leyd. 1826. 2) L. Placidus, aus ungewissem Zeitalter, gemeiniglich mit dem Grammatiker Lutatius für eine Person gehalten; ihm zugeschrieben wird ein Auszug aus Ovids Metamorphosen, an mehreren Ausgaben dieses Gedichts, auch in van Stavereus Mythographi, Leyd. 1742.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 4.
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