Laski

[138] Laski (Lasko), alte polnische Adelsfamilie. 1) Jan L. od. a Lasco, geb. 1466, war unter König Kasimir IV. von Polen u. dessen Nachfolger Großkanzler von Polen, wurde 1510 Erzbischof von Gnesen u. mehrfach zu diplomatischen Missionen gebraucht, später in den Bann gethan, blieb aber im Amte u. st. 19. Mai 1531. Er gab die altpolnische Gesetzsammlung: Commune inclyti Poloniae regni privilegium (Krakau 1506) heraus. 2) Jan, Neffe des Vorigen, geb. 1499 in Warschau; Geistlicher, lernte auf seinen Reisen in Deutschland, Frankreich u. Italien 1523–26 Erasmus, Zwingli u. Melanchthon kennen u. wurde der Reformation geneigt. Da es ihm uicht gelang die Reformation in Polen einzuführen, so entsagte er 1537 seinen Pfründen u. ging nach Emden u. 1549 nach London, wo er die Protestantische Lehre einführte u. Superintendent wurde; nach Eduards VI. Tode vertrieben, ging er 1553 nach Frankfurt a. M., wo er die Gemeinde der protestantischen Flücht (inge aus England u. den Niederlanden organisirte. Bei seinem Aufenthalte in Niedersachsen seit 1556 wurde er von den lutherischen Theologen wegen seiner calvinischen Abendmahlslehre verketzert u. verfolgt; 1556 nach Polen zurückgekehrt, st. er 1560 in Pirczow. Er schr.: De sacramentis eccl. Christi, Lond. 1552; De praesentia Christi Domini in coena sua. 3) Jaroslaw, Bruder des Vor., war ebenfalls für die Reformation thätig, schloß als Gesandter Zapolya's in Constantinopel ein Bündniß gegen Österr. ich, gewann dann unter Zapolya großen Einfluß, wurde aber von ihm der Verrätherei beschuldigt, trat dann zu Ferdinand von Österreich über, ging als dessen Gesandter nach Constantinopel u. starb daselbst 1542.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 138.
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