Laufspinnen

[162] Laufspinnen (Jagdspinnen, Vagabundae), haben sechs Spinnwarzen, Kieferhaken nach innen geschlagen, machen kein Gewebe, sondern ziehen nur Fäden u. ergreifen ihre Beute laufend od. springend. Einige, die schnelllaufenden (Wolfsspinnen, Citigradae), haben die Augen in einem krummlinigen Dreiecke od. Oval, od. Viereck, das vorn schmäler als die Brust ist; Hinterfüße länger; die Weibchen der meisten tragen den Eiersack, welchen sie gegen Feinde festhalten. Sie wohnen in Erdlöchern, Mauerspalten u. dgl., worin sie seidenartige Röhren bauen, u. welche sie mit Erdklümpchen od. Sandstückchen zuschließen. Dazu die Gattungen: a) L. (Luchsspinne, Lycosa Latr.) Augen stehen im Viereck, die zwei hintern Augen au, einer Erhöhung; Art: Erdspinne (L. ruricola), graubraun, mit röthlichem Rückenstreif; gemein; der Sack hat gegen 400 Eier; Sackspinne (L. saccata, Uferspinne, L. litoralis), klein, schwärzlich, weißfleckig, an sumpfigen Orten; Tarantel (s.d.) u. v. a.; b) Dolomedes Latr., 3 Reihen ungleiche Augen (unten 4, in der Mitte 2 kleine, oben 2 große); die beiden ersten Fußpaare länger, Leib oval; die Weibchen bauen das trichterförmige Nest in Bäume u. Gesträuche, legen Eier hinein, gehen auf die Jagd, erhaschen die Beute im Sprung; Arten: Wunderbare L. (D. mirabilis, Aranea obscura Fabr.), röthlich auf dem Rücken, zwei weiße Seitenbinden, welche nach dem Eierlegen verschwinden; Sumpfspinne (D. fimbriatus); braun, jederseits ein weißes Band; kann unter das Wasser gehen; c) Ctenus Walcken., Augen in 3 Querreihen, ein verkehrtes Dreieck bildend, aus Cayenne; d) Wolfsspinne (Oxyopes Latr., Sphasus Walcken.), Augen ungleich, in 4 Reihen, deren zweite die längste; Art: Ox. variegatus u.a.; e) Myrmecia Latr., Augen trapezienartig gestellt; Art: M. fulva; andere haschen ihre Beute im Sprung, s. Sprungspinnen; z.B. Salticus unten 2 große, davor 2 kleine, dann 4 große Augen, Beine kurz, zum Laufen u. Springen; Arten: S. scenicus, schwarz, Bruststück weiß gerandet, Hinterleib mit drei in der Mitte unterbrochenen, weißen Querbinden; Weibchen mit weißen, Männchen mit weißgeringelten Beinen; Länge sh bis 3 Linien; jagt häufig an Mauern u. Breterwänden. Ferner: S. pubescens, C. flavipes etc.[162] Auch die Krabbenspinnen mit den Gattungen Thomisus, Micrommata gehören hierher.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 162-163.
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