Münden

[534] Münden, 1) so v.w. Minden; 2) Amt im hannöverschen Fürstenthum Göttingen, zwischen der Werra u. Fulda; 8300 Ew.; 3) (Hannöverisch M.), Stadt darin, in einem tiefen, romantischen Thale, am Zusammenflusse der Fulda u. Werra, wodurch die Weser entsteht u. an der Hannöverschen Südbahn (Göttingen-Kassel); jenseit der Werra, über welche eine steinerne Brücke führt, liegt die Vorstadt Blume; hat altes Schloß (jetzt Magazin), Rathhaus, Gymnasium, Handelsschule, Synagoge, Hospital, Börse, Fabriken in Tabak, Leder (Saffian), Hüten, Wolle u. Baumwolle, Fayence, Zucker, Kölnisches Wasser, Essig- u. Porterbrauereien, Flußhafen, Handel (durch bedeutende Schifffahrt u. Stapelrecht auf der Fulda bis Kassel begünstigt) mit Colonialwaaren, Leinwand, Tabak, Mühlsteinen, Papier, Farben u. m., Schiffbau, Leinwandlegge, Freimaurerloge: Pythagoras zu den drei Strömen; 6100 Ew.; an der Außenseite der Garnisonkirche ist der Leichenstein des durch das Volkslied bekannten Dr. Eisenbart, st. 1727. In der Nähe Mühlsteinbruch, Braunkohlen- u. Alaunwerk; vgl. Willigerod, Geschichte von M., Gött. 1808.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 534.
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