Marienthal

[890] Marienthal, 1) Cisterciensernonnenkloster im Königreich Sachsen im Kreisdirectionsbezirk Bautzen, unweit Zittau an der Neiße gelegen, mit 30–40 Nonnen unter einer Äbtissin; besitzt in Sachsen nächst der Stadt Ostritz 14 Dörfer u. 2 Dorfantheile, sowie in Preußen 9 Dörfer u. 1 Dorfantheil. Stifterin des Klosters war 1234 Kunigunde, Gemahlin des böhmischen Königs Wenzeslaw I. Vgl. Schönfelder, Geschichte des Stiftes M., Zittau 1834; 2) Domäne, sonst Kloster, im District Helmstädt des Herzogthums Braunschweig; 3) (früher Wenigenschweina), seit 1833 zu Ehren der Herzogin von Meiningen M. genannt, Domänengut im meiningenschen Amte Salzungen, an der Schweina, unweit Bad Liebenstein, Musterwirthschaft; hier gründete Friedrich Fröbel seine Anstalt zur Bildung von Kindergärtnerinnen; 4) (früher Frauenthal), Thal im Süden von Eisenach, durch welches die Koburger Landstraße führt, seit 1805 zu Ehren der damaligen Erbgroßherzogin von Weimar M. genannt, mit Höhle (Verfluchte-[890] Jungferloch); in der Nähe das Landgrafenloch u. das Annathal; 5) so v.w. Marianka; 6) Pfarrdorf bei Rockenhausen im baierischen Kreise Pfalz; Jaspisbruch; 500 Ew.; 7) kleines Alpenthal int Amte Entlebuch des Schweizercantons Luzern, mit einem Bergweiler u. Kapuzinerhospiz; 8) sonst Brigittenkloster, nahe bei Rewal, im russischen Gouvernement Esthland; 1400–29 erbaut, nach der Reformation säcularisirt, jetzt in Trümmern liegend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 890-891.
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