[265] Militärmusik, die bei Truppen übliche Musik. Je nach der Zusammenstellung der Instrumente für dieselbe nennt man sie entweder Janitscharmusik, wobei außer den Messinginstrumenten noch [265] Klarinetten, Oboen, Fagots, Becken, Halber Mond u. Trommeln verwendet werden, od. Horn- od. Trompetenmusik, bei der nur Messinginstrumente gebraucht werden. Der Gebrauch der Musik zu kriegerischen Zwecken gehört wohl allen Zeiten u. allen Völkern an. Bei den Ägyptiern war die Trommel in Gebrauch, bei den Griechen die Flöte u. das Horn, bei den Römern die Buccina u. Tuba. Im Mittelalter verlor sich der Gebrauch der Musik bei den Truppen, da es damals nur Reiterei gab; erst zu Ende des 15. Jahrh. zeigte sie sich wieder, u. zwar in Italien, dann bei den Franzosen, die eine Zeit lang sogar Geigen zur M. verwendeten. Zu Anfang des 18. Jahrh. war die M. noch sehr einfach: bei der Infanterie bestand sie aus Trommeln u. Pfeifen, bei der Reiterei aus Trompeten u. Pauken; die Schotten u. eine Zeit lang die französischen Dragoner bedienten sich des Dudelsackes. Hierauf wurde das Hautbois, jetzt Oboe, das Hauptinstrument, bald aber wurde dieses von der Klarinette verdrängt. Von dem Hautbois erhielten die Militärmusiker den auch jetzt noch üblichen Namen Hautboisten. In der Folge, namentlich im 19. Jahrh., hat sich die M. vervollkommnet. Die M. dient sowol, wenigstens bei der Infanterie, dazu, daß nach ihrem Takte marschirt wird, als auch in dem ermüdeten Soldaten neue Kräfte zu wecken, zur Ausdauer zu stählen u. den Muth zum Kampfe zu entflammen.