[446] Morbihan (spr. Morbihang), 1) Meerbusen des Atlantischen Oceans an der nördlichen Westküste von Frankreich, 4 Stunden lang, 11/2 Stunde breit; umschließt mehre Inseln, nimmt einige Flüsse, z.B. den Auray, auf, ist mit der Stadt Vannes durch einen Kanal verbunden u. von der Halbinsel Rhuys geschützt; 2) darnach benanntes französisches Departement, Theil der Nieder-Bretagne, 123,93 QM., grenzt an die Departements Ille-Vilaine, Loire inférieure, Côtes du Nord, Finistère u. den Atlantischen Ocean, nur durch Ausläufer des Arréegebirges hügeliges Land, zum Theil morastig u. haidig, fruchtbar, hat an der Küste viele Buchten (Bai von Pennebe, Halbinsel Quiberon) u. Inseln; Flüsse: Vilaine, Blavet, Auray, Oust u.a.; Klima gemäßigt, Luft nebelig; Holz mangelt sehr. Eintheilung in 4 Arrondissements: Vannes, Ploërmel, Pontivy (jetzt Napoleonsville), Lorient, mit 35 Cantonen u. 1856 473,932 Ew., meist Katholiken u. Breyzards, mit eigenthümlichem Dialekt. Beschäftigung: Ackerbau, Getreide, Hanf, Flachs etc.), Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Bienenzucht, Fischerei (Sardellen, Rochen); Industrie in Eisen, Wolle, Baumwolle u. Leder, u. Handel mit Landesproducten. Der Kanal von Brest nach Nantes durchschneidet das Departement. M. gehört zur 16. Militärdivision u. zum 5. Militärobercommando (Tours). Hauptstadt Vannes; Haupthafen Lorient.