Côtes du Nord

[482] Côtes du Nord (spr. Koht dü Nord, d. i. Nordküsten), Departement im NW. von Frankreich, aus einem Theile der ehemaligen Provinz Bretagne gebildet, 135,35 QM.; grenzt im N. an den Kanal la Manche, im O. an das Departement Ille u. Vilaine, im S. an Morbihan, im W. an Finistèrre; Vorgebirge: Cap Frehel; Bai: St. Brieuc; Küsten felsig u. zersplittert; im S. gebirgig (Montagnes d'Arcee u. de Menez); Flüsse: Guer, Trieux u. Gouet, Rance, Oust; Boden: namentlich im N., unter dem Einfluß des milden Küstenklimas, sehr fruchtbar; Producte: Eisen, Getreide, Obst, Flachs, Hanf, schöne Waldungen; Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Bienen, Fische, Muscheln, Austern u.a. Hauptbeschäftigung: Ackerbau, Viehzucht u. Fischerei u. Handel mit deren Erzeugnissen. Die Industrie ist nicht bedeutend; man fertigt baumwollene u. wollene Stoffe, Hüte, Leder, Pergament, Papier u. Fayance; von größerer Wichtigkeit ist der Bergbau (namentlich Eisen). Eintheilung in die 5 Arrondissements: St. Brieuc, Dinan, Loudéac, Lannion u. Guingamp, welche in 48 Cantone u. 375 Gemeinden zerfallen; Hauptstadt: St. Brieuc; 1856: 621,573 Ew. In Beziehung auf Rechtspflege gehört das Departement zum Appellhof in Rennes (Departement Ille u. Vilaine). Die Eisenbahn von Rennes nach St. Brieuc durchschneidet das Departement; ebenso im O. der Kanal der Ille u. Rance u. im S. der Kanal von Nantes nach Brest. C. du N. gehört zur 16. Militärdivision u. zum 5. der im Februar 1858 gebildeten neuen Commandos (Tours).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 482.
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