Northumberland [1]

[116] Northumberland (spr. Nohrshömberl'nd, Northumbrien), 1) nördlichste Grafschaft in England, am Deutschen Meere u. Schottland gelegen; 90,98 QM., theils wellenförmig, theils gebirgig durch die Cheviot Hills (im Nord-Westen).; felsige Küsten; Flüsse: Tyne, Tweed, mehre Küstenflüsse u. viele Moröste u. Sümpfe; Klima: mehr rauh mit viel Nebel; Producte: Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Wildpret, Seehunde, Fische, Seevögel, [116] Blei, Steinkohlen; 1851: 303,535 Ew.; der Ackerbau ist nicht hinreichend; Viehzucht u. Fischerei wichtiger; von großer Bedeutung Bergbau u. Industrie (bes. in Eisen, Kupfer, Blei u. Glas). Die Eisenbahnen von Newcastle nach Berwick u. Carlisle durchschneiden die Grafschaft, in welcher sich auch im Süden der Pictenwall befindet; Hauptstadt: Newcastle upon Tyne. N. war eins der angelsächsischen Reiche in England, getheilt in Deira u. Bernicia, schon von Hengist erobert, doch wurde als Gründer desselben Ida 547 angegeben; s. England (Gesch.) IV. A); 2) Grafschaft in der Provinz Neu-Braunschweig (Britisches Nordamerika), vom Mirimachi River bewässert; 20,000 Ew.; Hauptstadt: Chatham; 3) Grafschaft im Staate Pennsylvanien (Vereinigte Staaten); 23 QM.; vom Susquehanna River u. den Shamokin, Mahanoy u. Mahantango Creeks durchflossen; im Süden gebirgig (Shamokin Hill, Mahanoy u. Line Mountains); in den Thälern höchst fruchtbar; Producte: Mais, Weizen, Hafer, Rindvieh, Steinkohlen, Eisen; Industrie in Eisen; die Shamokin Sumburg, die Sunbury-Erie u. die Sunbury-Philadelphia Eisenbahn, sowie der West Branch Kanal durchschneiden die Grafschaft; 1772 organisirt; 1850: 23,272 Ew.; Hauptstadt: Sunbury; 4) Grafschaft im Staate Virginia, an der Chesapeake Bai; 7 QM.; Producte: Mais, Weizen, Kartoffeln, Rindvieh, Schweine; 1648 organisirt; 1850: 7346 Ew., worunter 3755 Sklaven; Hauptort: Heathsville; 5) Grafschaft im mittlern Theile der englischen Colonie Neu Süd Wales (Australien), 6) Vorgebirge an der Südküste der englischen Colonie Südaustralien.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 116-117.
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