[155] Numĕrus (lat.), 1) Zahl, Anzahl, Zahlform; z.B. N. virginĕus, so v.w. Sieben; 2) Nummer, Zahlzeichen; 3) so v.w. Logarithmus, s.u. Logarithmen; 4) (Mus.), Takt; Numĕri, in Takte gefaßte Musik, Töne, Melodie; 5) Wohlklang; 6) (N. oratorius), in der Prosa die freie Bewegung der Rede in Beziehung auf Ebenmaß der Sätze u. ihrer Glieder, im Gegensatz zu dem voraus bestimmten festen Metrum in der Poesie; wenn z.B. das vorhergehende Glied eine gleiche od. ziemlich gleiche Länge od. Anzahl von Gedanken u. Worten mit dem folgenden hat, od. lange u. kurze Sylben so abwechseln, daß sie beim mündlichen Vortrag dem behandelten Gegenstande angemessene Klänge geben; [155] 7) (Gramm.), Zahlform; ist in den meisten Sprachen von doppelter Art: Singularis (Einzahl), wenn man einen einzelnen Gegenstand nennt, z.B. das Haus, ich spreche; u. Pluralis (Mehrzahl), wenn man mehre Gegenstände derselben Art nennt, z.B. die Häuser, wir sprechen. Überdies findet sich in mehren Sprachen des Indisch-germanischen Stammes (z.B. der Griechischen, Gothischen) u. mehren Morgenländischen Sprachen noch ein Dualis zur Bezeichnung der zweifachen Zahl.
Pierer-1857: Deficiens numĕrus · Abundans numerus