[378] Ornitholithen (Ornitholithae), Versteinerungen von Vögeln. Früher hielt man eine Menge anderer Versteinerungen für O., so die Flugeidechse von Solenhofen (Pterodactylus) für ein fossiles[378] Vogelskeleti, Köpfe fossiler Rhinocerosarten für die Köpfe des Greifen (Gryphus antiquitatis Schubert), die Hörner des Nashorns für die Klauen dieses fabelhaften Thiers, versteinerte Fischzähne für versteinerte Vogelzungen (Ornithoglossae). Die Klasse der Vögel ist unter den fossilen Überresten vorweltlicher Thiere nur sehr sparsam vertreten, so daß es scheint, als haben diese Thiere in den früheren Zeiten nur eine untergeordnete Rolle gespielt, doch konnten sich auch die Vögel leichter den zerstörenden Fluthen entziehen als andere Thiere u. bei der Leichtigkeit ihres Körpers, welcher auch nach dem Tode auf den Gewässern umhergetrieben wurde, die meisten eine Beute anderer Thiere werden. Vogelfährten (Ornithichnites, s.d.) sind von Hitchcock im bunten Sandstein von Amerika entdeckt worden; fossile Vogelknochen finden sich zuerst in der Kreideformation; im Schiefer von Glaris fand man das Skelett eines Vogels (Ostcornis scolopacinus) von der Größe der Lerche; häufiger sind die Überreste von Vögeln in den tertiären u. in jüngeren Schichten, namentlich im Gyps von Montmartre, im London-Thon (hier die Gattung Lithornis), in den Tertiärgebilden von Weisenau u. in den Knochenhöhlen Südamerikas; die Überreste der in diluvialen Schichten aufgefundenen Vögel stimmen meist mit den noch lebenden Arten überein. Auch Eier u. Federn vorweltlicher Vögel hat man gefunden. Im Schlamme der Flüsse von Neuseeland wurden mehre Skelette von großen Vögeln gefunden, s. Dinornes.