Pharmakidis

[39] Pharmakidis, Theoklitos, geb. um 1784 in Larissa in Thessalien, betrat nach vollendeten Studien in Heidelberg u. Göttingen die priesterliche Laufbahn in Bukarest (1811) u. Wien (1812–20), an welchem letztern Orte er zugleich eine Zeitlang die Redaction der wissenschaftlichen Zeitschrift Ἑρμῆς ὁ λόγιος besorgte. Nach Ausbruch der Revolution 1821 ging er nach Griechenland, wo er die Σάλπιγξ ἑλληνική (ein politisches Blatt) in Kalamata herausgab, wurde 1823 Ephorus der Schulen u. 1824 Professor der Theologie an der Akademie in Korfu, ging aber 1826 wieder nach Griechenland zurück u. übernahm hier auf Veranlassung der provisorischen Regierung in Nauplia die Redaction der officiellen Zeitung Γενικὴ ἐφημερὶς τῆς Ἑλλάδος bis zur Ankunft des Präsidenten Kapodistrias (1828), gegen dessen Regierungssystem er mit Alexander Maurokordatos u. A. in entschiedene Opposition trat. Die baierische Regentschaft (1833 f.) ernannte ihn zum Secretär der Heiligen Synode; nach Errichtung der Universität in Athen (1837) erhielt er an derselben eine Professur der Theologie u. st. im Mai 1860. Er schr.: Περὶ Ζαχαρίου τοῦ Βαραχίου, 1838; Ὁ ψευδώνυμος Γερμανός, 1838 Ἀπολογία, 1840 (worin er das rationale Princip in der Theologie vertrat), Περὶ ἀληϑείας, 1852 (worin er die Unabhängigkeit der Kirche des Königreichs Griechenland von dem Patriarchen in Konstantinopel vertheidigte); gab das N. T. mit den Commentaren verschiedener griechischer Gelehrten, 1842–47, 7 Bde., heraus; u. übersetzte Fr. Jacobs Anfangsgründe der altgriechischen Sprache, Wien 1815–19, 4 Bde., ins Neugriechische.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 39.
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