[175] Plafond (fr., spr. Plafong), 1) die Decke eines inneren Gebäuderaumes; 2) eine durch Stuccaturarbeit od. Malerei verzierte Decke; daher auch 3) das an einer solchen befindlichen Deckengemälde. In älteren Zeiten, bes. von Seiten Rafaels u. seiner Zeitgenossen, hat man in Bezug auf Composition u. Zeichnung der Planfondmalerei keinen Unterschied gemacht, ob ein Gemälde für die Wand od. für die Decke bestimmt sei. Als man aber anfing, auf Illusion einen Werth zu legen, behandelte man Deckenbilder als Vorgänge an der Decke u. malte frei in der Luft schwebende Figuren, welche sich daher dem Auge in der wunderbarsten Verkürzung zeigen mußten. Den Anfang hiermit machten Correggio in den Kuppeln des Doms u. von S. Giovanni in Parma u. Giulio Romano im Palazzo del Te zu Mantua. Man hat diesen Styl der Deckenmalerei bis auf die neueste Zeit beibehalten, u. nur Cornelius (in der Glyptothek u. Ludwigskirche in München) u. andere deutsche Künstler nach ihm haben dafür wieder die Weise Rafaels u. älterer Meister angewendet. Indeß streitet die Deckenmalerei, sobald sie mehr als leicht faßliche Gegenstände allgemeinen Inhalts, am besten Ornamente, enthält, gegen die Gesetze naturgemäßer Betrachtung u. macht, unter unsäglicher Anstrengung des zurückgebogenen Genicks, eine ruhige, tiefeindringende Anschauung unmöglich.