Pope [3]

[359] Pope (spr. Pohp), Alexander, geb. 22. Mai (8. Juni) 1688 in London von katholischen Eltern, lebte ohne einen besonderen Beruf der Dichtung, bewohnte seit 1715 das Landgut Twickenham u. st. daselbst 30. Mai 1744. P. war ein Dichter ausgezeichnet durch Witz u. Geschmack u. in der Form unübertroffen; seine spätern Gedichte gehören größtentheils dem satyrischen Genre an; er schr.: Pastorals, 1704; Essay on Critism (ein Lehrgedicht, welches seinen Dichterruhm begründete, aber wodurch er mit John Dennis u. mit Ambros. Philips in eine langwierige literarische Fehde gerieth), 1711; die Elegie () n an infortunate Lady, u. das allegorische Gedicht The temple of fame (nach Petrarca u. Chaucer); The rape of the lock (Lockenraub, satyrisch-komisches Epos, deutsch von Duttenhofer, Pforzh. 1841); Windsor Forest (beschreibendes Gedicht), 1713; Übersetzung des Homer 1713–25 (die Odyssee mit Broome u. Fenton); Epistle from Eloisa to Abelard, 1716 (von Bürger deutsch nachgebildet); Miscellanies (humoristischer Art, zu deren Herausgabe er sich mit Swift vereinigte); Dunciade (persönliche Satyre auf seine Gegner), 1728–42,4 Bücher; Epistle on taste (1731); Essay on man (philosophisches Lehrgedicht), 1733; Imitations of Horace (die eine satyrische Tendenz haben); Ethic epistles, 1736 f.; er gab auch Shakespeares Werke heraus. Werke herausgegeben von Warburton, Lond. 1751, 9 Bde.; beste Ausgabe von Warton, 1797, 9 Bde.; von W. L. Bowles, Lond. 1806, 10 Bde.; Johnson, Lond. 1812, 10 Bde., deutsch von Dusch, Altona 1758–64, 5 Bde.; seine Poetical Works erschienen Lond. 1804 u. 1815, 3 Bde., herausgegeben von Carry, Lond 1853; deutsch von Ölckers u. Böttger, Lpz. 1842; vgl. J. Warton, Essay on the writings and genies of P., Lond. 1753, u. Aufl., 1782, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 359.
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