Prästabiliren

[463] Prästabiliren (v. lat.), vorher festsetzen, vorherbestimmen; Prästabilirte Harmonie, nennt Leibnitz in seiner Monadologie (s.d.) die ursprüngliche Anordnung der unendlichen Weisheit u. Allmacht der Gottheit, daß alle Dinge zu einander stimmen, indem die inneren Veränderungen jeder Monade so beschaffen sind, daß sie mit den Veränderungen der ihr zunächst verbundenen Monaden zusammenstimmen, so daß zwischen einfachen Substanzen, so wie zwischen Seele u. Leib, kein realer Einfluß (Influxus physicus), sondern nur idealer Zusammenhang[463] Statt findet. Leibnitz wurde zu dieser Annahme zunächst durch die schon in der Cartesianischen Schule hervorgehobenen Schwierigkeiten veranlaßt, welche es macht, die Entstehung der Vorstellungen aus körperlichen u. leiblichen Veränderungen zu erklären. Er wollte daher die fortgesetzte Reihe von Wundern, welche der Occasionalismus (s.d.) anzunehmen nöthigt, durch das eine Wunder der P-n H. überflüssig machen. Vgl. Sigwart, Die Leibnitzsche Lehre von der P-n H. etc., Tüb. 1822.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 463-464.
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