Reinbeck [2]

[9] Reinbeck, 1) Johann Gustav, geb. in Zelle 1683, Theolog, welcher die Wolfische Philosophie in der Theologie anwendete u. sich Wolfs gegen die Angriffe der Hallischen Pietisten annahm; er war zuletzt Probst zu St. Petri in Berlin, Consistorialrath u. Beichtvater der Königin u. st. 1741 während eines Besuchs in Schönwalde bei Berlin. Er schr. u.a.: Betrachtungen über die in der Augsburgischen Confession enthaltenen göttlichen Wahrheiten, Berl. 1731–1734, 4 Thle., fortgesetzt von Cantz u. Ahlward; Lebensbeschreibung von dem Folgenden; 2) Georg von R., Enkel des Vor., geb. 11. Oct. 1766 in Berlin, war erst Lehrer in Petersburg, wurde 1792 dort Lehrer der Deutschen Sprache u. Ästhetik, kehrte 1805 nach Deutschland zurück u. lebte erst in Weimar, dann in Heidelberg u. Manheim u. seit 1808 in Stuttgart, wo er 1811 Professor am Gymnasium wurde; er trat 1841 in den Ruhestand u. st. am 1. Jan. 1849. Er schr.: Deutsche Sprachlehre, Lübeck 1802, 5. Aufl. Stuttg. 1815; Heidelberg u. seine Umgebungen, Tüb. 1808; Handbuch der Sprachwissenschaft, Duisburg 1813–24, 3 Bde., 2. Ausg. des 1. u. 2. Bds. 1819 u. 1827; Schauspiele, Lpz. 1805; Erzählungen, Lpz. 1809; Winterblüthen, 1810; Sämtliche dramatische Werke, Coblenz 1817–22, 6 Bde.; Abendunterhaltungen für gebildete weibliche Kreise, Essen 1822, 2 Bde.; Reiseplaudereien über Ausflüge nach Wien, Salzburg etc., Stuttg. 1837, 2 Bde.; Situationen (Novellenkranz), Stuttg. 1841; Lebensbeschreibung des Propstes Johann Gustav R-s, 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 9.
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