Renāta

[41] Renāta (lat., die Wiedergeborene), 1) R. von Frankreich, Herzogin von Ferrara, Tochter Ludwigs XII. u. der Anna von Bretagne, geb. 1510 in Blois; wurde 1528 an Hercules II. von Este, Herzog von Ferrara, vermählt, hing heimlich dem Protestantismus an u. sammelte einen Kreis evangelisch gesinnter Männer, welche theils der Universität u. dem Hofe angehörten, theils als Flüchtlinge aus anderen Staaten hier Schutz suchten, so Clément Marot, Calvin, Peter Martyr Vermigli, Aonius Palearius u. A., bis ein päpstliches Breve gegen diese Männer Inquisition, Gefängniß, Verbannung u. Tod verhängte. Obgleich sie selbst wegen ihres Glaubens unwürdige Behandlung von ihrem Gemahl erfuhr, blieb sie doch ihrer Überzeugung treu. 1559 Wittwe geworden, kehrte sie nach Frankreich zurück, nahm sich auch hier der Protestanten, selbst gegen ihren Schwiegersohn, den Herzog von Guise, an u. st. 12. Juni 1575 als Protestantin auf dem Schlosse zu Montargis. 2) Maria R., geb. Freiin Singer von Mossau, Nonne im Kloster Unterzell bei Würzburg, wurde der Hexerei beschuldigt u. deshalb den 21. Juni 1749 enthauptet u. verbrannt. Doch war sie nicht, wie gewöhnlich angegeben wird, die letzte in Deutschland wegen Hexerei Hingerichtete, s.u. Hexe S. 357.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 41.
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