[90] Revue (fr., spr. R'wüh), 1) die periodische Untersuchung des Zustandes der Truppen, ob sie vollzählig, gesund u. dienstfähig, gehörig bekleidet u. gerüstet sind, ob ihnen ihre Löhnung, Brod u.a. vorgeschriebene Austheilungen richtig gegeben werden. Sie geschieht gewöhnlich von einem General, od. einem dazu verordneten Commissär, nach Compagnien, welche in Parade aufgestellt, nach den Musterrollen u. Tageslisten einzeln verlesen u. in Hinsicht der oben ten Gegenstände besichtigt u. befragt werden. Meist endet die R. mit einem Vorbeimarsch in großer Parade. Der musternde hohe Offizier unterrichtet sich zugleich von dem Zustand der Krankenpflege u. der innern Wirthschaft der Compagnie, um in den Musterrapporten genauen Bericht darüber zu erstatten. Die bei der französischen Armee zu diesem Geschäft bestimmten Stabsoffiziere führen den Namen Inspecteurs aux revues; bei den deutschen Armeen sind nebst den Divisionsgeneralen die Kriegscommissäre, Intendanten u. Intendanturräthe dazu bestimmt. Die Bemannung der Kriegsschiffe wird ebenso beim Auslaufen irgend einer Expedition od. bei der Rückkunft ins Vaterland gemustert, indem die alten versuchten Matrosen am Steuerbord, die jungen unerfahrnen aber nebst den Seesoldaten am Backbord aufgestellt u. namentlich nach der Musterrollaufgerufen werden. Bei der R. können alle Gattungen von Bitten u. Klagen vorgebracht werden; 2) der Name mehrer französischer fachwissenschaftlicher, literarischer u. kritischer Zeitschriften, den englischen Reviews entsprechend, s.u. Zeitungen u. Zeitschriften.