Rother [2]

[393] Rother, Christian von R. geb. 14. Nov. 1778 in Ruppertsdorf bei Strehlen in Schlesien, fand, nachdem er die Schule verlassen hatte, erst bei einem Militärquartiermeister u. 1796 in Berlin beim Polizeiamte als Schreiber eine Anstellung. 1803[393] wurde er Calculator beim Kriegsgericht, dann als solcher an die Domänenkammer versetzt u. kam 1807 als Beamter beim Justizministerium nach Warschau; er verließ in Folge der Ereignisse 1809, 1810 diese Stadt u. ging nach Königsberg, erhielt aber bereits in diesem Jahre eine Anstellung als Secretär beim Finanzministerium, wurde 1811 Rechnungsrath u. war 1815 Specialbevollmächtigter bei der Vertheilung der französischen Kriegsentschädigungsgelder; 1820 wurde er Chef der Seehandlung, 1831 Director der königlichen Bank u. nobilitirt. Hierauf wurde er Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden u. 1836 Mitglied des Staatsministeriums. Im März 1848 entsagte er seinen Stellen, zog sich ins Privatleben zurück u. st. 7. Nov. 1949 auf seinem Gute Rogau bei Parchwitz in Schlesien. R. hat sich um Preußen durch die Begründung der Staatsschuldentilgungscommission u. der Creditanstalt für Grundbesitzer, so wie durch Anlegung vieler Fabriken u. Kunststraßen großes Verdienst erworben. 1842 trat in Berlin die von ihm errichtete Rotherstiftung, ein Institut, in welchem arme unverheirathete Töchter preußischer Beamten u. Offiziere aufgenommen werden, ins Leben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 393-394.
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