Schwetzingen

[683] Schwetzingen, 1) Amt im badenschen Unterrheinkreise, 21,600 Ew.; 2) Stadt darin, am Leimbach; Amtssitz, hat großherzogliches Schloß, Theater u. Park (um die Mitte des 18. Jahrh. vom Kurfürsten Karl Theodor im altfranzösischen Geschmack angelegt) mit Anlagen, Moscheen, Minarets, griechischen Tempeln, Statuen von Verschaffelt, großen Wasserwerken mit Springbrunnen, Wasserfällen, Wasserkünsten etc., Botanischem Garten, Baumschule, Orangeriehaus; Postamt, Tabaksbau; 3100 Ew. Auf dem Gottesacker ist Hebel (st. 1826) begraben. Vgl. Zeichen u. Rimer, Beschreibung der Gartenanlagen zu S., Manh. 1815. S. gehörte schon im 8. Jahrh. dem Kloster Lorsch, dann einem besonderen Lehenadel der pfalzgräflichen Schirmvögte, welche im 16. Jahrh. das Schloß neu befestigten. 1622 wurde S. von den Baiern, 1631 von den Schweden, 1635 von den Kaiserlichen eingenommen, das Schloß 1656 vom Kurfürsten Karl Ludwig hergestellt u. bewohnt, 1689 von Melac zerstört, 1698 wieder erbaut u. 1720 Residenz des Kurfürsten Karl Philipp.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 683.
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