[905] Sesambeinchen (Ossa sesamoidea), kleine Knochen, welche außer nächster Verbindung mit dem Skelet stehen. Sie haben eine plattrundliche Form u. eine lockere Substanz u. liegen in der Nähe von Gelenken, in den Enden von Flechsen. Die eigentlichen S. haben theils eine mehr bohnenförmige, theils eine erbsenförmige Gestalt. Sie bilden sich in dem Verhältniß mehr aus, als auch die Muskeln der Theile, zu denen sie gehören, sich kräftiger entwickeln; daher sind sie bei Männern stärker als bei Weibern; bei Kindern findet sich kaum eine Spur davon, auch verknöchern sie am allerspätesten u. gewöhnlich erst, wenn das Wachsthum des Körpers beendigt ist. Man unterscheidet beständige u. unbeständige S. Zu den ersteren gehört ein Paar in Gelenken, zwischen dem hinteren Gliede der großen Zehe u. ihrem Mittelfußknochen; es heftet sich an sie die Flechse des kurzen Beugers der großen Zehe; an die Zehe sind sie durch das gemeinschaftliche Kapselband geheftet, außerdem haben sie aber unter sich ein knorpeliges Querband; ferner ein Paar an der inneren Seite des Daumen, zwischen seinem oberen Gliede u. dem ersten Mittelhandknochen; es heftet sich an sie die Sehne des kurzen Beugers des Daumens. Die unbeständigen finden sich an andern Gelenken des Fingergliedes u. auch an andern Stellen des Körpers in Beugemuskeln. Bei den Säugethieren kommen sie auch vor, u. bei mehren zahlreicher als beim Menschen, so bei Hunden, Affen.