[703] Staßfurt, 1) Stadt im Kreise Kalbe des Regierungsbezirks Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen, rechts an der Bode, durch eine Zweigbahn nach Groß-Salza-Schönebeck mit der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn verbunden; Berg- u. Salineninspection, Post, Steinsalzbergwerk, Rübenzuckerfabrik, Leineweberei; 3400 Ew. Südlich dabei der Staßfurter Moor im Anhalt-Köthenschen Gebiet. Das S-er Steinsalzbergwerk ist das größte der preußischen Monarchie; es beginnt bei 826 Fuß Bohrtiefe, 625 Fuß unter dem Meeresspiegel, zeigt bei 1800 Fuß Bohrtiefe noch kein Ende der Ablagerung u. reicht bis zur Braunschweigischen u. Anhaltinischen Grenze. Der Soolbrunnen kommt schon in Urkunden von 1227 vor; das Steinsalzlager wurde durch Bohrversuche von 18391851 aufgefunden u. wird seit 1856 bergmännisch abgebaut, indem das Salz durch Pulver gesprengt u. durch Dampfmaschinen zu Tage gefördert wird; 1860 beschäftigte das Werk 186 Arbeiter u. gab 666,480 Centner Steinsalz, welches sehr rein u. wasserhell ist; 2) (Alten-S.), Pfarrdorf, dem Vorigen gegenüber links an der Bode, mit 1000 Ew.