[922] Streitwagen, in alten Zeiten Wagen, auf denen die Kämpfer in der Schlacht fuhren. Die S. waren meist mit zwei, auch mit drei u. vier Pferden bespannt; auf denselben stand außer dem Streiter (Parabates) noch der Wagenlenker. Der Gebrauch dieser S. war durch den ganzen Orient üblich u. war von Tyros nach Carthago gekommen; später vertauschten die Carthager die S. mit den Elephanten. Auch zu Homers Zeiten stritten die Edeln auf S., während die Andern zu Fuß kämpften; S. finden sich auch in dem alten Ägypten (s.d. S. 200) u. bei den Celten (s. Essedum). Eine andere Art der im Kriege gebräuchlichen Wagen waren die Sensen- od. Sichelwagen (Quadrigae falcatae, Currus falcati, gr. Harmata drepanephora), welche bei den Celten (s. Covinus), aber hauptsächlich bei den Persern u. Syrern in Gebrauch waren. Nach den, von den Alten gemachten Beschreibungen waren die Deichseln der Sichelwagen mit einerlangen, mit eiserner Spitze beschlagenen Stange versehen; an dem Joch der Pferde 3 Ellen lange eiserne Stacheln; in die Achsen der Räder waren Sicheln eingefügt, auch waren die Räder mit Sicheln versehen, u. damit die niedergeworfenen Feinde auch vernichtet würden, so waren unten am Wagen senkrecht herabgehende Sensen u. Stacheln. Die Wagen waren nicht groß, oft nur zweiräderig, u. wurden von 1 od. 2 Pferden gezogen. Die Syrer bedienten sich deren noch in dem Kriege gegen die Römer. Mit Sichelwagen sprengten auch 1339 die Berner in der Schlacht bei Laupen die feindlichen Reihen.