Symmorphose

[139] Symmorphose (v. gr.), Metamorphose organischer Verbindungen, wobei eine Substanz mit einer anderen eine Verbindung eingeht, ohne daß sich ein Bestandtheil ausscheidet, während bei der Apomorphose dies der Fall ist. Das Wasser ist derjenige Körper, welcher am häufigsten zu S. Veranlassung gibt, so bildet es z.B. mit den wasserfreien Säuren Hydrate, mit den Amiden Ammoniaksalze, mit dem Rohrzucker Traubenzucker etc. Die Bildung der Salze der organischen Basen ist ein einleuchtendes Beispiel von S., da sich Phenylamin (Anilin), Chinin, Strychnin etc. mit den Säuren verbinden, ohne daß sich etwas ausscheidet. Eine interessante Eigenschaft der durch S. gebildeten Verbindungen ist, daß dieselben unter gewissen Umständen Wasser, Chlorwasserstoffsäure u. überhaupt alle organischen Verbindungen, welche durch Apomorphose austreten können, abscheiden; so gibt ein Säurehydrat leicht H O ab, um in eine wasserfreie Säure, in ein Anhydrid, überzugehen; die Ammoniaksalze u. die Anilinsalze verlieren H O u. gehen in Amide u. Anilide über.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 139.
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