[169] Szalāy, Ladislaus v., geb. 18. April, 1813 in Ofen, studirte 1826–31 in Pesth Philosophie u. Jurisprudenz, machte seine Praxis dann bei der königlichen Gerichtstafel daselbst u. wurde 1833 Conceptspraktikant beim Statthaltereirath in Ofen; 1833 entsagte er dieser Stelle u. prakticirte als Advocat, beschäftigte sich aber hauptsächlich wissenschaftlich; 1837 gab er die juristische Zeitschrift Themis heraus, machte 1838–39 eine Reise nach Deutschlands Frankreich u. Belgien, gründete 1840 die Buda-Pesther Revue, in welcher die damals Ungarn betreffenden politischen u. socialen Fragen besprochen wurden, machte 1840 eine zweite Reise nach Deutschland, Holland u. England, wurde 1841 Schriftführer bei dem Comité für Ausarbeitung des Entwurfs eines neuen Criminalcodex, vertrat 1843 u. 1844 auf dem Reichstage die Stadt Karpfen, wer im Sinne der Liberalen, u. zwar bes. für Centralisation sprach u. übernahm dann 1844–45 die Redaction des Pesti Hirlap. Bei der Bewegung, von 1848 nahm er seinen Platz an der Spitze der Codificationssection im Justizministerium, u. unter seiner Mitwirkung wurden die Geschwornengerichte für Preßvergehen organisirt; im Mai wurde er mit Pazmandy von der ungarischen Negierung mit der Mission nach Frankfurt an die Deutsche Centralgewalt betraut, um zwischen Ungarn u. Deutschland ein Freundschaftsbündniß zu schließen, die jedoch mißglückte. S. kehrte nicht wieder nach Ungarn[169] zurück, sondern lebt im Auslande, bes. in der Schweiz (zu Rorschach am Bodensee). Er schr. u.a. (ungarisch): Über die Codification, 1840; Über das Criminalverfahren, mit Rücksicht aus Geschwornengerichte, 1841; Publicistische Arbeiten, 2 Bde.; Staatsmänner u. Redner, 1846 ff., 2 Bde.; Magyarország története (Geschichte Ungarns), Lpz. 1850 ff., 4 Bde.; auch die historischen Erzählungen Alphons Levelei u. Fridrik ás Katt, 1832.