[677] Tongasprache, ein Zweig des Malaiischen Sprachstammes (s.d.), hat die Buchstaben a, b, c, (k), e, f, g, h, i, l, m, n, o, p, s, t, u, w, y, dsch, tsch. Neben dem Artikel he gibt es noch die Partikel co, welche dazu dient, den Nominativ zu bezeichnen. Der Plural hat keine besondere[677] Form, bei belebten Wesen wird er zuweilen durch Hinzufügung der Wörter cau od. tunga ausgedrückt. Die Substantiva sind indeclinabel. Der Genitiv wird gewöhnlich nur durch seine Stellung nach dem Worte, von welchem er abhängt, kenntlich, den Dativ bezeichnet die Präposition gi. Das Adjectivum steht nach seinem Substantiv, z.B. he tangata lille, ein guter Mann, he togi matschila, eine scharfe Axt, cau fasine lille, gute Frauen; es ist nach Zahl u. Genus stets unverändert. Viele Adjectiva können zugleich als Substantiva gebraucht werden u. umgekehrt. Zuweilen werden sie jedoch auch von Substantiven durch die Endung ia od. durch Wiederholung gebildet, z.B. mafanna Wärme, mafannaia warm, lolo Öl, lolo-lolo ölig. Der Comparativ wird durch ange, wobei das Verglichene im Dativ steht, der Superlativ durch obito, sehr, bezeichnet. Die persönlichen Pronomina sind te, u ich, gĕ du, ia er. Der Plural hat für die erste Person eine doppelte Form: mau, wenn der Angeredete ausgeschlossen, tau, wenn er eingeschlossen ist; mo ihr, nau sie. Die Zahlwörter sind: 1 taha, 2 ua, 3 tolo, 4 fa, 5 nima, 6 ono, 7 fitu, 8 walu, 9 hiwa, 10 ulu, ongofulu. Ordinalia werden daraus durch Vorsetzung des Artikels he gebildet. Das Verbum hat drei Tempora, Präsens, Präteritum u. Futurum, welche durch die vorgesetzten Partikeln gua, na u. te bezeichnet werden, z.B. gua te alu, ich gehe, neu alu, ich ging, teu alu, ich werde gehen. Der Conjunctiv u. Infinitiv wird durch ein vorgesetztes gĕ, daß, ausgedrückt. Adverbia, Präpositionen, Conjunctionen u. Interjectionen existiren. Die Satzbildung ist sehr einfach. Grammatik u. Wörterbuch in Mariner, Account of the Tonga islands, Lond. 1814 (deutsch von Martin, Weimar 1819); Wörterbuch von Rabone, Vavau 1845.