Traubencur

[765] Traubencur, der methodische eine Zeitlang fortgesetzte, fast ausschließliche Genuß von reisen Weintrauben, am besten Gutedel, Muskateller od. Seidentrauben, zur Beseitigung von Krankheiten. Die Verbindung der Weinsäure mit Zucker in den Weintrauben, wodurch dieselben nicht nur die Darmausleerungen gelind befördern, sondern auch die Thätigkeit der Leber, bes. die Gallenbereitung, verbessern u. überhaupt auf eine milde Weise nähren, macht die T. zu einem sehr wirksamen Mittel in solchen Krankheiten, wo das Blut in großer Aufregung u. Neigung zu Blutflüssen u. Abzehrung vorhanden ist, ferner bei Stockungen in der Leber u. andern Unterleibsorganen, Herzleiden, Congestionen nach dem Kopfe, Hämorrhoiden, Hypochondrie etc. Namentlich wird die T. von jüngern Personen gut vertragen. Ein Hauptbedingniß dabei ist fleißige Bewegung. Curorte sind: Bingen, Rüdesheim, Dürtheim, Wachenheim, Weinheim, Grünberg. Vgl. Hirsek, Die Weintraubencur, Mainz 1843; A. Schulze, Die Weintraubencur, Quedlinb. 1844.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 765.
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