Traverse [1]

[776] Traverse (Querwall, Zwerchwall), kleiner, auf den Wallgängen der Festungswälle u. in Feldschanzen gegen die Ensilirschüsse fast senkrecht auf die Feuerlinie 6–12 Fuß dick u. etwa 2 Fuß höher als die Brustwehr, dicht an der letztern aufgeführter u. gewöhnlich auf beiden Seiten mit Faschinen od. Schanzkörben bekleideter Wall. Ihre Länge auf den Festungswällen ist 18–24 Fuß, damit sie die Laffeten der Batteriegeschütze völlig decken; ihre Entfernung von einander 90 Fuß u. ihre Lage meist vorn an der Brustwehr. Als das einzige Mittel, sich brauchbare Geschütze gegen das feindliche Feuer zu erhalten, sind sie auf den Festungswällen unentbehrlich, obgleich sie hier eben so viel Raum einnehmen, als die Kanonen, daher man nur die halbe Anzahl der letztern zur Vertheidigung aufstellen kann; ferner müssen sie übermäßig hoch sein, wenn das Geschütz auf hohen Rahmenlaffeten liegt u. man kann nur schwer die dazu nöthige Erde finden, ohne den Wallgang zu sehr zu erniedrigen. In Feldschanzen sind sie zu Deckung des innern Raumes nöthig, wenn auch keine der Frontlinien sich der Enfilade bloß stellt. Sie werden dann in sehr schräger Richtung gegen die Brustwehr, auch wohl derselben parallel gelegt u. zugleich als Abschnitt od. Reduit benutzt. Sie erhalten in diesem Falle Auftritte an ihrer hinteren Seite, damit die Vertheidiger von denselben auf die, in den vorderen Raum eingedrungenen Feinde feuern können; 2) Einbau, quer durch einen Fluß, um den niedrigsten Wasserstand desselben etwas zu erhöhen u. zugleich dadurch das Wasser gleichmäßiger über das ganze Bett zu vertheilen. Man hat dabei die Absicht, eine Fuhrt bequemer zu machen, od. einen Rost, z.B. einer Brücke, unter Wasser zu setzen. Die T. besteht aus Senkmaschinen, welche zwischen zwei od. drei Reihen Pfähle gelegt werden; 3) unvermuthetes Hinderniß; 4) s.u. Reitkunst IV. A) c).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 776.
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