[380] Vaucluse (spr. Wohklühs), 1) Departement in Südostfrankreich, grenzt an die Departements Gard, Drôme, Niederalpen u. Rhônemündungen, aus den Provinzen Avignon, Venaissin, Orange u. einem Theil der Provence bestehend, 64,8 QM.; gebirgig durch Zweige der Alpen (Lure u. Leberon), westlich mehr eben, bewässert durch die die Westgrenze bildende Rhône (mit Louzon, Lez, Sorgues, Durance u.a.) u. mehre Bewässerungskanäle (darunter der 5 Stunden lange Crillon); fruchtbarer Boden, gesundes Klima, frühzeitiger Frühling, heiße Sommer, wenig Schnee; Producte: Wild, Fische, Geflügel. Holz, Arzneikräuter, Thon, Gyps, Mineralwasser. Die Einw., deren Zahl sich Ende 1861 auf 268,255 belief, sind (bis auf 4000 Reformirte) Katholischer Confession; treiben Ackerbau, Viehzucht (Maulesel), Obstbau (Kern- u. Steinobst, bes. Südfrüchte), etwas Öl- u. Weinbau (starke, aber nicht gut zu verführende Weine), Bienenzucht, Bergbau (Steinkohlen), Seidenzucht u. Seidenweberei, Verfertigung von Metallwaaren, Handel. Die Eisenbahn von Lyon nach Marseille durchzieht den westlichen Theil des Departements. Eintheilung in die vier Arrondissements: Avignon, Apt, Carpentras, Orange. Hauptstadt: Avignon. Das Departement gehört zur 9. Militärdivision u. zum 4. Militärobercommando (Lyon). 2) (Valis clausa). Dorf hier, im Arrondissement Avignon, mit 3 Papiermühlen. Dabei eine Quelle, durch Petrarca bekannt, entspringt zwischen Felsen aus einer Höhle, geht bei schwachem Wasser unter der Erde fort, bei Thauwetter aber über Felsen hinab; sie ist die Quelle der Sorgues.