Veronĭca

[505] Veronĭca (V. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Scrophularineae-Veroniceae, 2 Kl. 1. Ordn. L.; mit vier- bis fünftheiligem Kelche, fast radförmiger, viertheiliger Blumenkrone, deren unterer Lappen kleiner als die übrigen, zusammengedrückter, verkehrt herzförmiger Kapsel, welche mit zwei Längsritzen aufspringt u. vom bleibenden Kelche umgeben ist. Viele Arten in Deutschland: V. beccabunga, s. Bachbungen; V. anagallis, wie die vorige in Quellen, Gräben, Teichen, ihr ähnlich, doch mit schmälern Blättern u. aufrechtem Stängel, sonst als Herba anagallidis aquaticae officinell; V. officinalis (Ehrenpreis), an lichten Stellen in Waldungen u. an Waldrändern, mit liegendem, aufsteigendem, rundem, behaartem, finger- bis spannenlangem Stängel, verkehrt eiförmigen, gegenüberstehenden, kurzgestielten, behaarten Blättern, kleinen, in ährenartigen Trauben stehenden, blaßblauen, dunkel geaderten Blumen; das bitterlich, etwas zusammenziehend schmeckende, balsamisch riechende Kraut (Herba veronicae) ist officinell u. wird namentlich als Zusatz zu Brustthee etc. gebraucht; V. montana, wächst auf Bergen in schattigen Buchenwäldern u. riecht getrocknet wie chinesischer Thee; V. teucrium, sowie V. latifolia u. V. prostata, mit ährenständigen, blauen Blumen u. gleichförmig fein behaartem Stängel, an Rainen, Bergabhängen, sonst als Herba chamaedryos spuriae maris officinell, auch als Herb. teucrii veri anstatt des gemeinen Ehrenpreises gebraucht; V. chamaedrys, an Zäunen, auf Wiesen, dem vorigen ähnlich, doch kleiner u. mit nur in zwei Längslinien behaartem Stängel, fest sitzenden, eirunden, eingeschnitten-gesägten Blättern u. blattwinkelständigen, schön hellblauen, dunkel geaderten Blüthen, Kapsel gewimpert; sonst als Herba chamaedryos spuriae foeminae officinell; V. spicata, auf sonnigen, waldigen Hügeln, mit in dichter, cylindrischer Ähre stehenden blauen, auch weißen Blumen; V. triphyllos, spannenhoch, klebrig, mit ovalen gestielten unteren, breitheiligen oberen Blättern, dunkelblauen Blumen, sonst als Herb. alsines triphyllae officinell u. gegen Gelbsucht gerühmt, auf Äckern u. in Gärten; V. agrestis, mit liegendem, flaumigem Stängel, langgestielten Blättern u. Blüthen, herzförmigen, ovalen, gekerbten Blättern; V. arvensis, der vorigen ähnlich, mit kurzgestielten Blättern u. Blüthen, auf Feldern u. Gärten als Unkraut, ein gutes Schaffutter; V. incisa, V. spuria, V. maritima, V. longifolia, in mehren europäischen Ländern heimisch, mit blauen, auch weißen ährenständigen Blüthen; V. rosea, in der Berberei; V. elegans, in Frankreich, beide mit rosenrothen, ährenständigen Blumen, sämmtlich Zierpflanzen; V. hederaefolia, mit liegendem Stängel, herzförmigen, fünflappigen, unten röthlichen Blättern, auf Feldern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 505.
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