Wetterau

[140] Wetterau, ein ziemlich ebener, sehr fruchtbarer Landstrich, südwestlich vom Bogrisgebirge, zwischen dem Main u. der Lahn, größten theils im Großherzogthum Hessen, kleineren Theils im Kurfürstenthum Hessen (Exclaven), Hessen-Homburg, dem Herzogthum Nassau u. im Gebiet Frankfurt gelegen, von der Wetter (welche ihm den Namen gibt), Use, Horloff, Nidda u. dem Main bewässert, wird zu 15 QM. gerechnet mit etwa 90,000 Ew., ist zum Theil mit Bergen umgeben, bringt wenig Holz, aber viel Obst, Getreide, selbst zur reichlichen Ausfuhr, u. wird von der Main Weserbahn (Linie Frankfurt-Gießen) durchschnitten u. von der Lahnbahn (Gießen-Niederlahnstein) u. der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn berührt. Von ihm hatte das ehrmalige Wetterauische Grafencollegium (Theil des Reichstages), zu welchem die Fürsten u. Grafen von Solms, Ysenburg, Stolberg u.a. gehörten, den Namen. Die vier Wetterauischen Reichsstädte waren: Frankfurt, Friedberg, Wetzlar u. Gelnhausen. Vgl. Leopard, Die W. in geographisch-statistischer u. staatswirthschaftlicher Hinsicht, Gießen 1817; I. Miller, Karte der W., Hanau 1795, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 140.
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