1. Ansehen macht gedenken.
2. Ansehen thut alles, und Gold macht das Ansehen.
3. Ansehen thut freien.
Lat.: Ex aspectu nascitur amor. (Tappius, 223b.)
4. Ansehen thut mehr denn Macht.
5. Das Ansehen hat man umsonst. – Simrock, 362.
6. Das Ansehen ist alles.
7. Das Ansehen ist der grösste Vortheil bei Geschäften.
8. Das Ansehen ist ein Heilthum, das man fasten und feiern muss. – Lehmann.
9. Das Ansehen ist in den Federn (Kleidern).
10. Das Ansehen schlägt die Leute. – Simrock, 363.
11. Es gilt kein Ansehen der Person.
Holl.: Ik ben geen aanziender der personen, zei de honden slager; toen sloeg hij een' grooten dog, die hem gebeten had. (Harrebomée, I, 3.)
12. Es liegt nicht alles am Ansehen.
Lat.: Mopsus saepe quis est vultu, qui pectore Nestor.
13. Gross Ansehen ist besser, als viel Pfund Gold.
14. Schönes Ansehen hat grosse Falschheit.
15. Vieles Ansehen dinget schön.
16. Vom (blossen) Ansehen fällt kein Baum.
Lat.: Testa non fit, lutum nisi tundatur.
17. Wächst das Ansehen spannenlang, so wächst die Ehre (die Hoffart, Thorheit) ellenlang. – Simrock, 364.
*18. In gutem Ansehen stehen.
Frz.: Être sur un grand pied dans le monde. (Lendroy, 1616.)
zu5.
Dän.: Man maa see paa krammen for ingen penge. (Prov. dan., 357.)
zu15.
Lat.: Te ipsum inspice. (Erasm., 756; Schonheim, T. 5; Froberg, 588; Philippi, II, 212.)
19. Bei mir ist kein Ansehn der Person, sagte der Bader, ich mache Armen und Reichen gleich heiss.
20. Bei mir ist kein Ansehn der Person, sagte der Hundsvogt, und schlug einen grossen Köter, der ihn gebissen hatte.
Holl.: Ik ben geen aaziender der personen, zei de hondensfager, toen sloeg hij een' grooten dog, die hun gebeten heed. (Harrebomée, II, 179b.)
21. Das ansehen der person im gerichte ist nicht gut. – Agricola, II, 238.
22. Das ansehen vnnd authoritet thut mehr dann die macht. – Franck, I, 56b; Petri, II, 57.
23. Es ist nicht allzeit am Ansehen gelegen, denn in einer unansehnlichen Herberge findet man offt einen guten Wirth. – Wirth, II, 23.
24. Es ligt alles am ansehen. – Franck, I, 56b.
»Das ansehen ist's alles, vnnd die authoritet thut's alles. Es ligt vil daran, wers sag. Verleurstu alles, so gedenck dein authorität zu behalten, verleurstus, so gilstu nicht mehr.«
25. Gross Ansehen macht gross Versehen.
Dän.: Stor anseelse giör ofte stor forseelse. (Prov. dan., 30.)
26. Man soll das Ansehen nicht nach dem Alter, sondern nach dem Verstande ermessen. – Wirth, II, 1.
27. Wo kein Ansehen, da ist keine Furcht. (Schles.) – Palm, 99, 8.
*28. Er gibt sich ein Ansehen, wie eine Kuhflade auf einer Mönchsplatte.
»Wie die neuen Grammatollen, deren ein jeder ein sonderlich Grammatik schreiben und sich dadurch ein Ansehen, als ein Kuhfladen auf einer Mönchsplatten machen will.« (Fac. fac., 426.)
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