*1. Bei Sanct-Antonii Kapelle anziehen. – Eiselein, 32.
Die Sauglocke läuten.
*2. Dass dich Sanct-Antoni ankomme! – Agricola, 499.
Im 11. und 12. Jahrhundert wüthete eine Krankheit, welche das Feuer des heiligen Antonius, auch Wildfeuer (ignis infernalis, gehennalis) genannt wurde. Was für ein Uebel es gewesen, ist nicht genau bekannt. Die Glieder der Kranken wurden schwarz wie verbrannt und faulten zuletzt gänzlich ab. Noch im Jahre 1533 wallfahrteten über 10000 Italiener und ganze Scharen von Deutschen und Ungarn zum Grabe des heiligen Antonius in der Dauphiné. Bekannt ist auch, dass die Antonitermönche die Kranken christlich pflegten, die an dieser Krankheit litten. Auf diese Krankheit bezieht sich das obige, in alten Sprichwörtersammlungen vorkommende Fluchsprichwort.
*3. Sanct-Antonius soll unser Heiliger sein, wenn er uns hütet (mästet) unsere Schwein'.
Wir dienen und verehren den, der uns nützt.
4. Antoni, vergiss den Lein nie. – Boebel, 28.
Der dem Anton von Padua gewidmete 13. Juni wird als ein zum Leinsäen günstiger Tag bezeichnet.
5. Sankt Antoni bricht Eis: find't er keins, macht er eins. (Euskirchen.) – Boebel, 1.
6. Sankt Antonius mit dem weissen Bart, wenn er nicht regnet, er doch den Schnee nicht spart.
It.: Sant' Antonio dalla barba bianca, se non piove, la neve non manca. (Giani, 111.)
7. Wenn Antoni (17. Januar) die Luft ist klar, so gibt es ein trocknes Jahr. (Arnsberg.) – Boebel, 1.
*8. Er ist im Sankt Antonius' Orden.
Holl.: Hij is in Sint Anthonies gild. (Harrebomée, II, 267a.)