Juni

1. Blüht im Juni der Stock im vollen Licht, grosse Beeren er verspricht. (Duisburg.) – Boebel, 99.


2. Der Juni hat die lieblichsten Thaue satt. (Duisburg.) – Boebel, 99.


3. Der Juni macht Heu.

In Italien sagt man: Der Juni gibt die Sichel in die Hand. In Russland, und zwar in der Gegend von Bor heisst es: Im Juni und Juli spricht man von der Messe, im August kauft man darauf ein. Nämlich von der alljährlich zu Nishnij- Nowgorod stattfindenden Messe, in dessen Nähe Bor liegt.


4. Ein dürrer Juni bringt ein unfruchtbar Jahr; so er allzu nass, leert er Scheunen und Fass; hat er aber zuweilen Regen, dann gibt er reichen Segen.Boebel, 99.


5. Im Juni viel Donner bringt einen trüben Sommer. (Strehlen.) – Boebel, 99.


6. Is de Juni mehr drügge as natt, dann füllt de Wîn dat Fatt. (Westf.) – Boebel, 98.


7. Ist der Juni warm und nass, gibt's viel Korn und noch mehr Gras. (Oels.) – Boebel, 99.

In Venetien: Juni und Juli regnerisch, füllen die Tasche. (Reinsberg VIII, 140.)


8. Juni feucht und warm macht den Bauer nicht arm.Orakel, 552.


9. Juni hef de besten Dage. (Westf.) – Boebel, 99.


*10. Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass.Boebel, 98; Lohrengel, I, 428; Orakel, 551; Reinsberg VIII, 139.


11. Juni verdirbt das ganze Jahr, wenn er kalt und regnig war.Boebel, 98.


12. Wenn es im Juni nicht regnet, bekommt das Getreide den weissen Rost.


13. Wenn im Juni Nordwind weht, das Korn zur Ernte trefflich steht.Boebel, 99; Orakel, 557.


14. Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr. (S. Brachmonat.) – Bair. Hauskalender; Orakel, 553; Reinsberg VIII, 139.


15. Wenn's im Juni donnert, so geräth das Korn.Orakel, 555.

16. Wie der Juni, so der December. (Luzern.) – Orakel, 550.


[Zusätze und Ergänzungen]

17. Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn.Payne, 25.


18. Bringt der Juni trockne Glut, dann geräth der Wein uns gut.Payne, 25.


19. Im Juni, Juli und August zeig' nicht für Wasser, Most und Frauen Lust.

It.: Giugno, Luglio e Agosto, nè acqua, nè donna, nè mosto.


20. Juni kalt und nass, lässt leer Scheuer und Fass.Payne, 25.


21. Tritt im Juni Regen ein, wird's draussen nass und schmuzig sein.Egerbote, 1879.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1476.
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