1. Apsküwen hä thi Hinger skeben. (Nordfries.)
Aufschieben hat der Henker geschaffen. – So sehr fühlte der alte Friese die Schädlichkeit des Aufschubs, wo es etwas Gutes galt.
2. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. – Luther, 424; Sprichwörterschatz, I, 216; Reche, I, 12; Ramann, Samml., I, 4; Steiger, 213; Härlin, 35; Schonheim.
Was wegen gewisser Umstände einstweilen bleiben musste, kann zu einer günstigern Zeit nachgeholt werden.
Engl.: All is not lost, that is delayed. – Forbearance is no acquittance.
Frz.: Ce qui est différé n'est pas perdu.
Holl.: Uitstel is geen afstel (kwijtschel). – Van uitstel komt afstel. (Harrebomée, II, 352.)
Lat.: Quod differtur non aufertur.
Ung.: A régi kölcsönözés se ajándék.
3. Besser aufgeschoben als aufgehoben.
Frz.: Il vaut mieux tard, que jamais.
zu2.
Lat.: Mora est allata rei, non causa sublata. (Marin, 14.)
It.: Cosa differita non è perduta. (Marin, 14.) – Differire perdonare non vuol dire. (Giani, 490.)
Schwed.: Gömdt är icke glömdt. (Marin, 14.)
[839] 4. Lang aufgeschoben ist ganz verschoben.
Dän.: Lang forhaling var aldrig god. (Prov. dan., 178.)
5. Offgeschowen üss nödd offgehowen. (Trier.) – Laven, 188, 87; für Waldeck: Curtze, 336, 276.