1. Büssen vnd recht thun find allzeit gnad. – Henisch, 571.
2. Mancher muss büssen, was andere verbrochen. – Simrock., 1421.
Engl.: One doth the blame and another bears the shame. (Bohn II, 468.) – One doth the scath, and another hath the scorn. (Bohn II, 122.)
Frz.: Tel en pâtit qui n'en peut mais.
It.: Spesso porta la pena il giusto pel peccatore. (Gaal. 273.)
Lat.: Etiam innocentem poena quandoque obruit. (Gaal, 273.)
*3. Er büsst wie das Schwein für die Weinbeeren.
Von einem Bauer, dem sein Schwein die Trauben frass und das den kleinen Genuss mit dem Leben bezahlen musste. Für geringen Vortheil grossen Verlust.
Lat.: Sus acina dependens. (Erasm., 950.)
*4. Es büsset sich alles selbst. – Körte, 789.
5. Es ist niemand, er habe etwas zu büssen oder zu wandeln. – Graf, 322, 267.
»Es ist nyempt er hat nit etpwa ze zuessen, oder zu wandeln.« (Würth, 66.)
6. Man soll Jeden büssen nach seiner Würdigkeit. – Graf, 321, 248.
Der Schwabenspiegel sagt: »Niemand soll den Leuten gleiche Busse ertheilen, dass man dem Knechte büsse wie dem Herrn und dem Eigenthümer wie dem Freien.«
Mhd.: Man sal iedem man buezen nach siner werdecheit. (Schwabenspiegel, c. 92.)