Bramarbas

* Ein Bramarbas.

D.i. ein lächerlicher Prahlhans. Man hat irrthümlich die Bezeichnung »Bramarbas« von einer Person dieses Namens in einem Lustspiele Holberg's hergeleitet; sie ist aber einem satirischen Gedichte: Cartell des Bramarbas aus Don Quixote entlehnt, das Philander von der Linde (pseudonym für Burkhard Menke, gest. 1732 in Leipzig) in der Unterredung von der deutschen Poesie mittheilt, die den Anhang zu seinen 1710 in Leipzig erschienenen Vermischten Gedichten bildet. Als Gottsched in seiner Deutschen Schaubühne des dänischen Dichters Holberg Lustspiel: Jakob von Tyboe, eller den stortelende Soldat (der grosssprechende Soldat) kritisirte, gab er diesem Lustspiel den Titel: Bramarbas oder der grosssprechende Offizier. Der Name Bramarbas ist also von einem unbekannten deutschen Dichter ersonnen und durch Gottsched dem dänischen Dichter aufgedrängt worden. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 102.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1041.
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