Dampf

1. 'S gieht wie Dompf, sagt der Bauer, wenn er zur Kirmes fährt. (Oberlausitz.)


*2. Einem einen Dampf anthun.

Ihn auf eine höfliche Weise quälen, ärgern.


*3. Einem viel dampffs vnd vnruhe machen. Mathesy, 388a.


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Wo Damp is, do is ok Fuier, sei Julenspéigel, däu sag hei einen Gäuseküetel. (Sauerland.)


*5. Dâr den Damp gehen. (Sauerland.)

Process verlieren.


*6. Das thut ihm (ihr) den Dampf.Frischbier, II, 491.

Gibt einen herben, vielleicht den letzten Stoss, kränkt tief, führt den Untergang, das Ende herbei. – »Lieber Herr Pastor, das Wort thut ihr den Dampf.« (Hermes, III, 135.)


*7. Er hat einen Dampf (auch: Dampis, Dampus).

D.h. Rausch.


*8. Hans Damp in allen Straten kann dat Schrien nich laten.Diermissen, 30.


*9. Hans Dampf.Germania, V, 322.


*10. Hans Dampf in allen Gassen.

»Noch Zschokke konnte in einer Novelle einen Bummler »Hansdampf in allen Gassen« nennen. Heut ist Hans Dampf der Abgott der Welt geworden, ohne den Glück und Civilisation kaum mehr denkbar ist.« (H. Lessing, Daheim und draussen. Berlin 1865, S. 167.)


*11. Hans Dampf in der Nudelgasse. (Schwaben.)


*12. Heî schmitt 'n Damp, äs än Biuer op Sünte Märten. (Sauerland.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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