Eingang

1. Dem ist jeder Eingang zu lang, der die Sache selbst hören will.


2. Der Eingang den einen Schilling, der Ausgang den andern.Graf, 321, 245.


3. Der Eingang mit dem einen Pfund, der Ausgang mit dem andern.Graf, 321, 246; Richthofen, Altfries, Rechtsquellen (Berlin 1840).

Die beiden Sprichwörter beziehen sich auf die Bussen oder Strafgelder, die nach altdeutschem Recht von Verwundungen zu bezahlen waren, und zwar handeln sie von durchdringenden Wunden, für welche die doppelte Strafe erlegt werden musste, für den Eingang der Waffe (z.B. in die Hand) und wieder für die Ausgangswunde (auf der andern Seite).


4. Man muss nicht blos auf den Eingang sehen, auch auf das Loch, wo man wieder 'naus kann gehen.


5. Wer den Eingang sucht, bedenke auch den Ausgang.


6. Den Eingang und Ausgang Gott bewahr vor falschen Freund und aller G'fahr.Hertz, 4.

Hausinschrift.


7. Ehe man auf den Eingang eines Ortes bedacht ist, soll man erst seinen Ausgang kennen.


8. Gesegnet sei dein Eingang, kommst du mit voller Tasche; gesegnet sei dein Ausgang, bezahlst du deine Flasche.Hertz, 52.

An einem Wirthshause in Niedersachsen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien: