1. Acht un viirtig Schilling sünt ok 'n Doaler. (Strelitz.) – Firmenich, I, 73, 106.
2. Besser einen Schilling aufheben als einen Thaler verlieren.
Dän.: Bedre at gemme en skilling, end tabe en daler. (Prov. dan., 223.)
3. Dâr îs wêr (wieder) 'n Schilling nâ de Blixem1, se(de) de Pater, dô full (fiel) hüm de Brill van de Kansel. (Ostfries.) – Bueren, 334; Eichwald, 1484; Frommann, II, 536, 126; Hoefer, 829; Kern, 1176.
1) Ueber das Bestreben, der Schuld des Fluchens dadurch auszuweichen, dass man die Fluchformel in einen ähnlich lautenden, aber sinnlosen Ausdruck verwandelt. (Vgl. A. Stoeber in Frommann, II, 501 fg.)
4. Den Schilling gewinnt man mit einem Eide. (S. Pfund ⇒ 1 u. ⇒ 3.) – Graf, 468, 583.
5. Der Schilling gilt nirgend so viel als wo er geschlagen ist. – Frischbier2, 3291.
6. Ein Schilling geschenkt, ist besser als zwanzig verliehen.
7. Für einen Schilling einen Eid. (S. ⇒ Pfund 3.) – Graf, 468, 582.
Altfries.: Forene skiling eene eth. (Richthofen, 173, 155.)
8. Ick nöähm man twê Schilling, sää jenn' Dêrn, 't schlenkert (läuft) sich do'n Dag öäwer noah'n Doaler 'ran. – Schlingmann, 271.
9. Lât di vör'n Schilling övern Galgen trecken. (Hamburg.) – Schütze, II, 7.
Schiffersprichwort; für Geld musst du dich und dein Schiff selbst über den Galgen ziehen lassen.
10. Man mut den Schilling dre mâl umkêren, êr man em ûtgiwt. (Süderdithmarschen.)
11. Mancher Schilling gilt mehr als acht halbe Kreuzer. – Parömiakon, 236.
12. Schölling, stah up on lat den Grosche sötte. – Frischbier2, 3294.
[181] 13. Wat tom Schilling slân is, wart nig tom Daler. (Holst.) – Schütze, IV, 50.
Jedes Ding bleibt in seinem Werthe. Von Selbstüberschätzung gebraucht.
14. Wer einen Schilling nicht so lieb hat als einen Gulden, wird nie reich.
Dän.: Hvo ei har en skilling saa kier som en daler, bliver ei riige. (Prov. dan., 336.)
15. Wer en Schillen nich êrt, krigt nümmer einen Dâler. – Marahrens, 96.
16. Wer en Schilling verdên kann, döörft ock en vertehren. (Rendsburg.)
17. Wer tom Schölling geschlagen öss, ward kein Dahler ware. – Frischbier2, 3293.
18. Wer zum Schilling geboren ist, wird zum Groschen nicht geschlagen. – Frischbier2, 2225.
*19. Einem einen guten Schilling geben. – Dr. Schiller.
Eine gute Tracht Schläge ....»Und gab mir einen guten Schilling.« » ...Habe zu Goldberg nicht einen Schilling erlanget, ausser, dass mich Herr Barth mit einer Ruthe auf die Hände schmiss.« (H. von Schweinichen, I, 26 u. I, 42.)
*20. Einen Schilling erben und fünf Mark Schulden bezahlen. – Graf, 223, 297.
»Nim vor I schilling erve vnd bethale V mark Schuldt.« – (Normann, 91, 70.)
*21. Er säet böse Schillinge, um gute Thaler zu ernten.
Holl.: Zij zaaijen kwade schellingen, op dat er goede van groeijn. (Harrebomée, II, 245a.)
*22. Seine Schillinge gelten einen Groschen mehr.
Holl.: Al zijne schellingen zijn dertien grooten waard. (Harrebomée, II, 245.)
23. För 'n Schilling Fisch, söä' Huddelbeck, un no' utsöken? – Schlingmann, 657.
24. Wenn einer Schilling hat, muss der andere nicht dursten.
Lustiger Gesellen Gesetz. Kommt vor in Walter Scott, Woodstock, Kap. 27.
Brockhaus-1911: Schilling [2] · Schilling
DamenConvLex-1834: Schilling, Friedrich Gustav · Schilling (Münze)
Eisler-1912: Schilling, Gustav
Herder-1854: Schilling [2] · Schilling [1]
Meyers-1905: Schilling-Canstadt · Schilling [2] · Schilling [1]
Pataky-1898: Schilling, Frl. Elise · Schilling, Frl. Anna · Richard-Schilling, Sophie
Pierer-1857: Schilling [2] · Württemberger Schilling · Schilling [1] · Five schilling · Schilling von Canstadt
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